Interview: Etablieren von Motivanalysen im betrieblichen Alltag

Interview: Etablieren von Motivanalysen im betrieblichen Alltag

Zu unserem Quartalsthema „Neues wagen“ haben wir mit Corinna Hoffmann, Senior Consultant Human Resources, BTC AG, Oldenburg, über den Einsatz der #LUXXprofile Motivanalyse im Unternehmen gesprochen. #Wertschätzung, #Zufriedenheit und #Diversität werden zu wirklich gelebten und wirkungsvollen Werten bei Mitarbeitern und Führungskräften. Lesen Sie, wie das funktionieren kann.

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Corinna Hoffmann, BTC AG

Neues Wagen: Das Etablieren von Motivanalysen im betrieblichen Alltag am Beispiel des LUXXprofile

NH: Corinna, seit wann und mit welchem Ziel habt ihr euch dafür entschieden, bei BTC mit individuellen #Motivanalysen zu arbeiten?

CH: Das war im Jahr 2009. Die Motivanalysen waren ursprünglich als aufbauendes Element der Führungskräfteentwicklung gedacht. Später haben wir auch andere Mitarbeitergruppen wie zum Beispiel unsere Nachwuchstalente einbezogen.

NH: Was waren die Argumente, eine professionelle Motivanalyse im Unternehmen zu etablieren?

CH: Da gibt es verschiedene Aspekte: Zum einen ging es uns darum, die Vielfalt der Charaktere unserer Mitarbeiter wertfrei sichtbar zu machen und erkennbare Unterschiede bewusst in den Arbeitsteams zu nutzen. Für die Mitarbeiter ist es ein ausgezeichnetes Tool zur Selbstreflexion und Selbststeuerung, für die Führungskräfte ein Instrument zum individuellen Führen ihrer Mitarbeiter. Letztendlich wollten wir auch die Toleranz im Umgang miteinander erhöhen und unsere Kultur weiterentwickeln.

NH: Wer waren die internen Fürsprecher? Gab es Bedenken oder Widerstände?

CH: Der damalige Vorstandsvorsitzende hat selbst eine Motivanalyse mit dem Reiss Profile gemacht und war von der Wirkung überzeugt. Der Personalleiter hat sich dann als Master zertifizieren lassen – seitdem haben wir im HR-Bereich unser Knowhow kontinuierlich erweitert und haben nun mehrere Master.

Bedenken gab es zunächst bei unserem Betriebsrat, denn Motivanalysen sind mitbestimmungspflichtig. Die anfänglichen Vorbehalte im Hinblick auf den Einsatz des Profils in der Personalauswahl konnten in unseren Gesprächen ausgeräumt werden. Es ist wie immer wichtig, von Beginn an für Klarheit zu sorgen und transparentes Handeln zu sorgen, um Akzeptanz zu schaffen.

NH: Ihr seid 2009 mit dem Reiss Profile gestartet und 2017 dann zum LUXXprofile gewechselt. Was war der Grund dafür?

CH: Ganz einfach, weil LUXX auf der Lehre von Prof. Steven Reiss aufbaut, von der wir überzeugt sind – eine höhere Selbstakzeptanz, Akzeptanz von Andersartigkeit und als Folge dessen ein größeres Maß an Toleranz sind Werte, die uns wichtig sind.

Das LUXXprofile ist jedoch wissenschaftlich und auch sprachlich auf dem neuesten Stand, die Abgrenzung der einzelnen Motive zueinander ist nun noch sauberer. Darüber hinaus finden wir die neue Grafik besser, sie ist gefälliger in der Darstellung und bietet alle Informationen auf einen Blick.

Ein Beispiel für ein LUXXprofile Motivprofil

LUXXprofile Grafik Final

NH: Bei welchen Anlässen setzt ihr das LUXXprofile aktuell ein?

CH: Im Rahmen der #Führungskräfteentwicklung, als Unterstützung beim Wechsel in eine fachliche oder disziplinarische Führungsfunktion und in der Nachwuchsförderung.

NH: Mitarbeiter-Motivation und Mitarbeiter-Bindung sind zentrale HR-Themenfelder: Welchen Stellenwert hat das LUXXprofile im Hinblick darauf?

CH: Die #Wertschätzung, die die Mitarbeiter erfaahren, ist sehr hoch. Es gibt wenige Gelegenheiten, bei denen sich jemand 2,5 Stunden Zeit für ein Gespräch nimmt und den Mitarbeiter intensiv beim Reflektieren der eigenen Persönlichkeit unterstützt. Selbst genauer zu wissen, was uns motiviert, hilft natürlich auch dabei, mit der eigenen Führungskraft darüber ins Gespräch zu kommen und eine geeignete Perspektive für sich im Unternehmen zu identifizieren.

Großer Nutzen für das Unternehmen: Gelebte Diversivität

NH: Welches ist aus deiner Sicht der größte Nutzen für das Unternehmen insgesamt?

CH: All das, was ich eben schon gesagt habe, lässt sich unter dem Begriff der #Diversität zusammenfassen – Diversität wird bei uns als Vorteil wahrgenommen und durch LUXX noch einmal besonders gespiegelt.

NH: Welches war konkret die positivste Erfahrung, die ihr mit dem Einsatz des LUXXprofile gemacht habt?

CH: Da gibt es zwei Dinge, die bei mir besonders hängengeblieben sind: Da ist als erstes der sehr emotionale Dank eines Mitarbeiters nach dem Auswertungsgespräch. Er hatte einen großen Erkenntnisgewinn und weiß nun, warum für ihn die Zusammenarbeit mit anderen an bestimmten Stellen immer wieder schwierig werden kann. Wir konnten gezielt alltagstaugliche Handlungsoptionen identifizieren. Seine #Zufriedenheit im Job hat seitdem deutlich zugenommen, er ist motiviert – und das ist ja auch das Ziel.

NH: Und die zweite Erinnerung?

CH: Das war unsere eigene #Teamentwicklung im HR-Bereich, die wir auf Grundlage unserer Motivanalysen gemacht haben und die den Zusammenhalt gestärkt hat. Das Verständnis untereinander hat sich enorm verbessert, wir wissen nun genau, wie der andere tickt und können das Verhalten besser nachvollziehen.

Was sind deine relevantesten Motive?

NH: Corinna, das LUXXprofile bildet ab, was einen Menschen motiviert und was er braucht, um leistungsfähig und zufrieden zu sein. Hand aufs Herz: Welches sind die drei für dich persönlich relevantesten Motivatoren und Leistungstreiber?

CH: Ganz klar meine niedrige Neugier und mein geringes Bedürfnis nach sozialer Anerkennung. Mit Blick auf die Neugier habe ich immer gemerkt, dass ich diesen Wissensdurst nicht habe, ich handele eher pragmatisch und aus meinem Erfahrungswissen heraus. Und was mein Bedürfnis nach sozialer Anerkennung angeht: Ich habe einen stabilen Selbstwert, mein Wohlbefinden ist kaum von äußeren Umständen abhängig, mich pustet so leicht nichts um. Durch diese Einsicht kann ich jetzt schneller erkennen, wenn ich auf meinen Gegenpol stoße und versuchen, Verständnis aufzubringen – auch, wenn mich dies einige Anstrengung kostet, da es ja nicht intuitiv passiert.

NH: Der Blick nach vorn. Welche Überlegungen gibt es: Wie kann das LUXXprofile aus deiner Sicht zukünftig einen noch größeren Nutzen für die Mitarbeiter und die BTC AG stiften?

CH: Momentan nutzen wir es verstärkt als Individual-Instrument. Wenn wir diese losen Enden zusammenführen und häufiger als bisher unsere Teams in ihrer Zusammensetzung bzw. ihrer Weiterentwicklung mit dem LUXXprofileunterstützen, könnte dies sicherlich noch einen Mehrwert stiften und für Akzeptanz untereinander sorgen.

NH: Dann wünsche ich dir und den Kolleginnen gutes Gelingen!

CH: Vielen Dank, hat Spaß gemacht!

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Die BTC Business Technology Consulting AG ist ein IT-Dienstleister mit Sitz in Oldenburg. Das Unternehmen ist in Deutschland, Polen, Türkei, Frankreich, Rumänien, Japan, China und der Schweiz aktiv und beschäftigt mehr als 1.700 Mitarbeiter.

Norbert Hübner ist Gründer und Inhaber des Hamburger Coaching Contor und hat sich als Berater, Trainer und Coach auf die Bereiche Teamentwicklung, Führungskräfte-Qualifizierung und -Coaching insbesondere im Hinblick auf die individuelle Motivstruktur fokussiert. Er ist Partner im LUXXprofile Institut Hamburg.

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